Bilingualer Sachfachuntericht

Jugendliche und junge Erwachsene reisen durch die Welt, studieren oder arbeiten im Ausland oder in Unternehmen, die internationale Kontakte haben. Auch zahlreiche mittelständische Unternehmen im Emsland haben Standorte in ganz Europa. Folglich ist durch die wirtschaftlichen, technischen und politischen Entwicklungen die Beherrschung der Verkehrssprache Englisch eine zwingende Voraussetzung, um in unserer globalisierten Welt erfolgreich kommunizieren und auf den weltweit agierenden Arbeitsmarkt gut vorbereitet zu sein.

Auf unsere Schülerinnen und Schüler warten also Herausforderungen, auf die ein zukunftsgewandtes Konzept Antworten geben muss. Dem wollen wir am WGM durch das Angebot des bilingualen Sachfachunterrichts Rechnung tragen. Ab Klasse 7 erhalten SchülerInnen die Möglichkeit, durch die Anwahl von bilingualen Sachfachunterricht ihre englischen Sprachkenntnisse über den normalen Englischunterricht hinaus fachspezifisch zu vertiefen. Dieser anwendungsbezogene Sachfachunterricht ist bereits seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unseres Angebotes.

Die besondere Bedeutung der englischen Sprache und des bilingualen Sachfachunterrichts wird sowohl im Niedersächsischen Schulgesetz wie auch in den Kerncurricula der Sachfächer für das Gymnasium in der Sekundarbereich 1 hervorgehoben. So heißt es beispielsweise im Kerncurriculum Geschichte für die Sekundarbereich 1:

„Um Schülerinnen und Schülern eine umfassende Allgemeinbildung zu vermitteln, sie auf die internationale Arbeitswelt vorzubereiten und um einen Beitrag zur interkulturellen Handlungsfähigkeit der Lernenden zu leisten, muss schulische Bildung der dynamisch wachsenden Bedeutung der Beherrschung von Fremdsprachen, insbesondere der englischen Sprache, in Naturwissenschaft und Technik sowie in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Rechnung tragen. Dies geschieht zum Beispiel durch die Stärkung des Anwendungsbezuges einer Fremdsprache (z.B. Englisch) als Arbeitssprache in speziell eingerichteten bilingualen Lerngruppen.“ (KC Sek 1 Geschichte (2015), S. 26)

Die SchülerInnen erarbeiten unterschiedliche Themen und Problemstellungen des Sachfachs in der Fremdsprache und erschließen sich in einem erweiterten Blickwinkel neue Felder interkulturellen Verstehens. Sie erwerben die Kompetenz, besondere fachspezifische Fragen in Gesellschaft, Politik, Geschichte, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft sprachlich und fachlich angemessen zu erörtern.

„Auf der Grundlage fachspezifischer Materialien (z. B. Bilder, Textquellen, Karten, Tabellen) werden Einsichten in historische Prozesse im Rahmen eines fachsprachlich akzentuierten Fremdsprachenerwerbs gewonnen und sprachlich umgesetzt. Durch vielfältige Visualisierungsmöglichkeiten sind eine altersgemäße fremdsprachliche Progression und eine Festigung des fremdsprachlichen Wortschatzes möglich.“ (KC Sek 1 Geschichte (2015) S. 26)

Voraussetzungen

Um erfolgreich am bilingualen Unterricht teilnehmen zu können, sind voll befriedigende Leistungen in den Fächern Englisch und Geschichte Voraussetzung sowie die Bereitschaft, sich auf Englisch auszudrücken und auch für ein zusätzliches Fach Vokabeln zu lernen. Die Englischlehrer stehen vor der Anwahl zu Beratungen zur Verfügung.

Im 2. Halbjahr der Jahrgangsstufe 6 erhalten die SchülerInnen Schnupperunterricht im bilingualen Sachfachunterricht, wodurch sie erste Eindrücke gewinnen und Fragen zum bilingualen Unterricht stellen können. Auch die Eltern werden auf einem Elternabend über die Organisation und die Voraussetzungen für die Teilnahme informiert.

Organisation

Der eigentliche bilinguale Sachfachunterricht beginnt am WGM in Jahrgang 7 mit dem Fach Geschichte. Die zeitliche Abfolge der Sachfächer, die auf Englisch unterrichtet werden, orientiert sich an der Thematik der Sachfächer und der zur Verfügung stehenden Fachlehrer. Denn die bilingualen Sachfächer werden von Lehrkräften unterrichtet, die die Fakultas sowohl für das Sachfach als auch für das Fach Englisch besitzen. In den bilingualen Sachfächern gelten die Kerncurricula und die schuleigenen Fachcurricula des jeweiligen Sachfachs.

Derzeit ist die Abfolge:
  • Geschichte in Jg. 7 und 8,
  • Biologie in Jg. 8,
  • Erdkunde in Jg. 9
  • Politik/Wirtschaft und/oder Geschichte in Jg. 10.

Eine Veränderung der Reihenfolge, die Hinzunahme anderer Fächer oder auch eine modulare Aufteilung in Halbjahren ist aber generell möglich.

In der Qualifikationsphase wird der bilinguale Unterricht durch die Möglichkeit der Anwahl eines englischsprachigen Seminarfachs weitergeführt. Zudem können die Schüler auch außerunterrichtlich durch die freiwillige Teilnahme an OLMUN (hier sei auf das Konzept Europaschule verwiesen) ihre sprachlichen Fähigkeiten fachspezifisch intensivieren.

Inhalte und Leistungsbewertung

Der bilinguale Unterricht ist grundsätzlich in seinen Anforderungen, Zielen, Inhalten und Methoden an die für das Gymnasium geltenden Kerncurricula und schuleigenen Fachcurricula gebunden.

Im Unterricht arbeiten die SchülerInnen meist mit englischsprachigem Unterrichtsmaterial, meist Originalquellen. Bilingualer Unterricht ist deshalb Sachfachunterricht, der weitgehend in der Fremdsprache erteilt wird, in dem aber auch die deutsche Sprache ihren Platz hat. So werden beispielsweise auch die Fachbegriffe auf Deutsch erlernt.

„Die Gestaltung des fremdsprachig erteilten Geschichtsunterrichts basiert auf den didaktischen und methodischen Prinzipien des Geschichtsunterrichts sowie den spezifischen Bedingungen des bilingualen Unterrichts. Das Lernen der Fremdsprache ist den fachlichen Aspekten des Geschichtsunterrichts nachgeordnet.“ (KC Geschichte Sek. I, 26)

Auch die Klassenarbeiten werden in englischer Sprache verfasst. Für die Leistungsbewertung sind dabei die inhaltlichen Leistungen entscheidend. Ab Jahrgang 9 ist die Nutzung von elektronischen Wörterbüchern in Klassenarbeiten in den bilingualen Sachfächern zulässig. Die eingesetzte Lehrkraft entscheidet über den Einsatz.

Ansprechpartner/-in:

Frau Strothmann
Herr Hüllner