Vitus-Tag 2013

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Verbale Angriffe gegen den behinderten Sohn

Heike Körner berichtet Schülern des Meppener Windthorstgymnasiums

Einen aufschlussreichen Tag erlebten Schüler des Windthorstgymnasiums im Vitus-Werk.

Einen aufschlussreichen Tag erlebten Schüler des Windthorstgymnasiums im Vitus-Werk.

Inwiefern beeinflusst die Behinderung eines Kindes das familiäre Leben? Antworten auf diese Frage hat jetzt Heidrun Körner, Mutter eines mittlerweile erwachsenen, geistig behinderten Sohnes, Schülern des Windthorst-Gymnasiums Meppen (WGM) in einer Gesprächsrunde gegeben.

Schüler der neunten und zehnten Klasse verbrachten einen Vormittag in verschiedenen Bereichen des Vitus-Werks. In dem Gespräch berichtete Körner auch über die Schwierigkeiten, die die Familie erfahren musste. So waren sie und ihr Sohn Benjamin beispielsweise einmal starken verbalen Angriffen ausgesetzt. Auch die Tatsache, dass bei ihrem Sohn im Alter von 16 Jahren Diabetes Typ I diagnostiziert wurde oder dass er trotz seines großen Interesses nicht Auto fahren lernen konnte, waren schwierige Meilensteine in der Familie.

Mit Blick auf ihre ersten Beobachtungen zu der geistigen Behinderung erzählte Körner den Schülern: „Ich habe zu der Hebamme gesagt, dass er maunzt wie eine Katze.“ Dennoch habe es vier oder fünf Jahre gedauert, bis die Familie sich der Behinderung sicher war.

Die letztliche Erkenntnis jedoch vergleicht die Mutter mit „einer Reise nach Italien, wo man sich sehr drauf freut, und dann landet man irgendwo in Holland. Aber man denkt dann auch, Holland hat auch so seine schönen Seiten.“

Und diese schönen Seiten zeichnen sich auch in alltäglichen Aktivitäten ab. So ist Benjamin Körner sehr an Fußball interessiert, besucht des Öfteren den SV Meppen, geht schwimmen oder ins Kino und fährt zu seiner Schwester in Bielefeld mit dem Zug. Überhaupt faszinieren ihn Reisen. So fliegt er dieses Jahr auch nach Lanzarote.

Daher – auch wenn es einige Situationen gab, die nicht einfach waren – fasst Körner die Situation positiv zusammen: „Es ist okay, so wie es ist. Er gibt so viel wieder.“

Die Beratungslehrerin des WGM, Birgit Schulz, freute sich über das große Interesse der Schüler, besonders auch an der karitativen Einrichtung des Vitus-Werks. Zudem hofft sie, dass sich im nächsten Schuljahr mehrere Schüler für die in Zusammenarbeit mit dem Vitus-Werk stattfindende Arbeitsgruppe am Meppener Windthorst-Gymnasium anmelden werden.

Das Vitus-Werk ist ein Verein, dessen Leitbild auf dem Grundgesetz, der Caritas und der Diakonie basiert. Es wurde in den 1960er-Jahren mit dem Ziel gegründet, Kindern mit Behinderungen zu helfen und zu schützen.

Quelle: Meppenert Tagespost vom 10. Juni 2013

Text und Bild: J. Bölle


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