
Unsere Theater-AG, unter der Leitung von Frau Bechtluft, führt am 18.09., am 19.09. und am 22.09.2015 jeweils um 20 Uhr das Stück „Die Panne“ von Friedrich Dürrenmatt auf. Die Schülerinnen und Schüler würden sich über Ihren und Euren Besuch sehr freuen. Tickets erhalten Sie an der Abendkasse in unserem Windthorst-Theater.
„Die Panne“
von Friedrich Dürrenmatt
„Sehen Sie doch, Wertgeschätzter,
wir vier an diesem Tisch sind pensioniert
und haben uns vom unnötigen Wust der Formeln, Protokolle, Schreibereien, Gesetze befreit
und was für Kram sonst noch unsere Gerichtssäle belastet.
Wir richten ohne Rücksicht auf die lumpigen Gesetzbücher und Paragraphen.“
Frei nach diesem Motto treffen sich in Dürrenmatts Komödie vier ältere Herren. Allabendlich gehen sie in einem Spiel ihren einstigen Berufen nach. Dabei schwadronieren sie bei gutem Wein und außergewöhnlichen Speisen über Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit. Sie erhalten so einen neuen Lebenssinn für ihr verkümmertes Pensionärsdasein. In dieser speziellen Runde landet der strebsame, kleingeistige Generalvertreter Traps nach einer Panne. Er ist der Not ausgesetzt, auf Unterkunft für die Nacht angewiesen zu sein. Dankbar wird er von den „alten Geiern“ als willkommene Spielfigur eingeladen. Es entsteht ein Katz- und Mausspiel, bei dem der Staatsanwalt Zorn, dessen Name sinngebend für Härte und Gnadenlosigkeit ist, aus der längst vergessenen Affäre des Traps mit der Frau seines verstorbenen Chefs einen Mord strickt. Der Verteidiger Kummer scheint enttäuscht von einem zunächst ausbleibenden Geständnis, ruft seinen „Mandanten“ dennoch immer wieder zur Vorsicht auf. Traps, der den Beginn des Spiels zunächst nicht realisiert, dessen Zunge sich aber mit steigendem Alkoholpegel gefährlich lockert, bemüht sich um eine persönliche Verteidigung. Der Richter Wucht will eine möglichst „wuchtige“ Strafe verhängen, so dass extra für das perfide Spiel die Todesstrafe wieder eingeführt wird, um der Situation einen besonderen Reiz zu verleihen. Langsam wird so aus dem moralisch nicht immer standfesten Kleinbürger Traps tatsächlich ein „Täter“. Zunächst beginnt er in seiner Rolle noch damit, sich zu verteidigen, Einzelheiten zu korrigieren, dann aber „gesteht“ er letztlich den Mord. Er fleht sogar um ein Urteil. Der unglückliche Tod seines Vorgesetzten, der für Traps damals einen glücklichen Aufstieg bedeutete, wird zum Kapitalverbrechen, das durch den stets anwesenden Henker Pilet, letztlich doch geahndet werden muss. So verschwimmen die Grenzen des moralischen Handelns und der Gerechtigkeit, und das Recht erscheint lediglich als Farce, bei der ein Verbrechen erst konstruiert werden muss.
Hier kann der Flyer eingesehen und ausgedruckt werden.