Schulalltag in den Zeiten der Corona-Krise

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Liebe Eltern, liebe Erziehungsberechtigte,

wir schauen heute auf eine Woche Schulausfall zurück, der aus unserem Alltag Tempo herausgenommen hat und uns zu Entschleunigung zwingt. In dieser gewonnenen Zeit stehen wir aber nicht still, sondern widmen uns einer Fülle von Aufgaben, die im Alltag häufig zu kurz kommen. Mit diesem Brief möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in unser Schulleben unter den Bedingungen der Corona-Pandemie geben.

Da wir schon in der letzten Woche davon ausgegangen waren, dass ein Schulausfall angeordnet würde, haben wir gezielte Vorbereitungen getroffen. So haben z. B. die Mitglieder unserer Digitalisierungsgruppe am letzten Freitag in nahezu allen Klassen kleine Übungseinheiten durchgeführt, um sicherzustellen, dass Ihre Kinder in der Lage sind, zu Hause auf ihren Account zuzugreifen, um Aufgaben bearbeiten zu können. Einige Fachlehrerinnen und Fachlehrer haben bereits am Freitag in ihren Lerngruppen Arbeitsblätter verteilt, andere haben am Montag über unterschiedliche schulische Kommunikationswege gezielt Aufgaben zur Wiederholung, Nachbereitung, Vertiefung oder Festigung gestellt. Einige Schüler saßen am Montag schon um 8.00 Uhr am Schreibtisch, so dass die ersten Lösungen bereits um 9.00 Uhr bei einzelnen Fachlehrern eintrafen, die bemüht sind, eine individuelle Rückmeldung zu den Schülerlösungen zu geben.

Am Montag hat auch die „Notfallbetreuung“ für die Kinder von Eltern so genannter unabkömmlicher Berufsgruppen – die Berechtigung muss nachgewiesen werden – begonnen. In der Regel betreuen drei unterschiedliche Lehrkräfte die anwesenden Schüler von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Zuerst kümmern sie sich meist um die von den Fachlehrern gestellten Aufgaben, wiederholen Unterrichtsinhalte – auch auf spielerische Art und Weise, gehen an die frische Luft und treiben Sport oder nutzen die Gelegenheit für die Einübung komplexerer Methoden, wie z. B. die Erstellung von Stop-Motion Filmen. Die Atmosphäre ist insgesamt ruhig und harmonisch, wir reden viel und lange – mit gebührendem Sicherheitsabstand – miteinander.

Zum Glück sind wir am Windthorst-Gymnasium in jeder Hinsicht gut ausgestattet. Die vielfältigen Möglichkeiten kommen uns jetzt zu Gute und die effektive Nutzung digitaler Medien wird noch einmal vorangetrieben.

Auch wenn die erzwungene Entschleunigung durchaus positive Aspekte hat, vergessen wir die Bedrohungen nicht, die von dem Virus ausgehen. Alle diejenigen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren sind, haben noch nie so weitreichenden Beschränkungen ihres Alltags erlebt. Wahrscheinlich werden in der nächsten Woche weitere folgen.

Uns allen wünschen wir jetzt in erster Linie Gesundheit, Besonnenheit, Solidarität und gegenseitiges Vertrauen.

Ihre Daniela Brüsse-Haustein und Michael Schmitt

Übrigens: Der Mildenberger Verlag empfiehlt laut einem Artikel von Hannah Bethke in der FAZ vom 18.03.2020 allen Schülern in dieser Notsituation als beste Methode, um den Unterrichtsausfall abzufedern: „Lesen, lesen, lesen“.


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