
Am 10.12.2019 ist unser Religionskurs mit Frau Gerdes, der aus den Klassen 6a und 6b besteht, durch Meppen gegangen und wir waren auf den Spuren jüdischen Lebens unterwegs. Die Idee dazu ist aus dem Religionsunterricht entstanden.
Im November und Dezember haben wir uns in der Schule mit dem Thema „Dem Judentum begegnen“ beschäftigt und mittels Präsentationen zentrale Vorstellungen, Gebote sowie Grundlagen erarbeitet, wie Sabbat, Synagoge, jüdischer Glauben, Speisevorschriften, jüdischer Fest- und Feierkalender, Familienfeste. Parallel dazu bereiteten zwei Gruppen eine Führung durch die Stadt Meppen vor, um die Spuren jüdischen Lebens vor Ort aufzusuchen. Sie wählten die Strecke aus und bereiteten kleine Vorträge zu den Stationen vor.
Der jüdische Friedhof
Zuerst gingen wir zum jüdischen Friedhof, der sich in der Nähe des Bahnhofs „An der Hütte“ befindet. Dort waren etwa 100 jüdische Gräber. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1850/51. Doch bis auf 22 wurden sie von Nationalsozialisten zerstört. Die meisten Grabsteine erhalten hebräische Inschriften. Nur vier von ihnen sind in deutscher Sprache beschriftet. Wir entdeckten verschiedene Symbole, darunter auch die segnenden Hände, die auf ein Priestergrab hinweisen.




Die Synagoge in Meppen
Weiter führte uns der Weg zum „Nagelshof 17“. Hier kaufte 1847 die jüdische Gemeinde in Meppen ein Grundstück, das zu einer Synagoge umgebaut wurde. Dieses Gebäude wurde auch als Schule genutzt. Im Rahmen des Novemberpogrom 1938 wurde dieses Gebäude wie viele andere in Deutschland zerstört. 1996 wurde dieser Gedenkstein errichtet.


Die Gedenkstätte für die Opfer der Nationalsozialisten in Meppen
In der Nähe der Johannisschule besuchten wir den Gedenkstein, der an die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes erinnern soll. Hier findet jedes Jahr am 09. November eine Gedenkfeier statt. Gedacht wird des 9. November 1938, dem Scheitelpunkt der Novemberpogrome, die vom 7. bis 13. November stattfanden. Deshalb entdeckten wir auch einen neuen Kranz, der dort abgelegt worden ist, und kleine Kieselsteine mit Wünschen und den großen Davidstern.


Die Stolpersteine in Meppen
Im Anschluss gingen wir in die Innenstadt, wo momentan der Weihnachtsmarkt aufgebaut ist, und schauten uns die Stolpersteine vor „H&M“ an. Sie sind dazu da, darüber zu „stolpern“ und sich daran zu erinnern, dass hier Juden gelebt haben. Auf den Steinen steht, wer in dem Haus gewohnt hat, wann sie geboren wurden und wo die Juden gestorben sind. Die Familie Cohen wurde mit dem sogenannten Bielefeld-Transport nach Riga deportiert, wo alle ermordet wurden.

Text: Charlotta Bley, Emma Lonnemann, Mia Schwindeler, Dunja Gerdes
Fotos: Dunja Gerdes
Quellen:
http://www.forum-juden-christen.de/meppen/
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Meppen)