„Man muss reagieren“

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Informationsabend über Cybermobbing

Hartmut Bruns klärt die Anwesenden über die Gefahren von Cybermobbing auf.

Hartmut Bruns klärt die Anwesenden über die Gefahren von Cybermobbing auf.

Die immer weiter fortschreitende digitale Vernetzung und die ständige Erreichbarkeit der Jugendlichen haben nicht nur ihre Vorteile. Mit dieser Entwicklung ist auch das sogenannte Cybermobbing entstanden.
Das Beleidigen und Belästigen von Personen über das Internet und dem Mobiltelefon ist laut Hartmut Bruns, Polizeikommissar und Ansprechpartner für Kriminalprävention, aktuell wie nie, denn jeder dritte bis fünfte Jugendliche ist laut einer Umfrage schon einmal Opfer von Cybermobbing geworden.
Im Rahmen eines Informationsabends im Windthorst-Gymnasium Meppen, der vom Sozialdienst katholischer Frauen organisiert wurde, klärte er Eltern und Interessierte über die Gefahren und die polizeilichen Maßnahmen gegen Cybermobbing auf.
Es gibt einige Fälle, die zeigen, dass diese Attacken über das Internet auch Leben zerstören können. Das ist zum Beispiel die Geschichte von Amanda Todd, die jahrelang gemobbt wurde und letztendlich keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat, als sich das Leben zu nehmen.
Damit es so weit nicht kommt, ist es wichtig, so früh es geht zu handeln und auf das Mobbing zu reagieren. „Miteinander reden ist der größte Feind dieser Gewalt“, betont Hartmut Bruns. Untätigkeit der Beteiligten würde das Opfer dagegen nur immer weiter schwächen und den Täter stetig neue Stärke geben.
Nicht nur Schüler haben die Möglichkeit, gegen das Mobbing vorzugehen, auch die Eltern können handeln. Bei Cybermobbing besteht jedoch das Problem, dass sich die Väter und Mütter oftmals gar nicht mit sozialen Netzwerken auskennen und dementsprechend auch nicht die Risiken dieser abschätzen können. Deshalb appellierte Hartmut Bruns an die anwesenden Eltern, offen für die digitale Welt zu sein. Dann erst bestehe die Möglichkeit, dass die Kinder ihren Eltern von Mobbing im Internet berichten.
Die Gefahr von Cybermobbing ist aber deshalb auch so groß, weil die Folgen bestimmter Taten schwerer einzuschätzen sind. Das Internet bietet den Tätern eine Anonymität, die es bei früheren Mobbing-Attacken noch nicht gegeben hat. Darüber hinaus ist die Hemmschwelle wesentlich geringer und ein Angriff kann, dank der ständigen Erreichbarkeit, rund um die Uhr gestartet werden. Ein Inhalt, ein Video, ein Bild kann nach dem Abschicken nicht mehr zurückgenommen werden. „Wenn jemand ein Bild oder Video abgeschickt hat, hat es innerhalb von wenigen Tagen schon fast jeder gesehen“, sagt Hartmut Bruns. Deswegen seien einige dieser Mobbingattacken, vor allem von jüngeren Schülern, nicht beabsichtigt und die Konsequenzen so nicht erwartet worden.
Falls es zum Cybermobbing kommt, könne zunächst versucht werden, gemeinsam mit Lehrern und Eltern eine Lösung zu finden oder Ordnungsmaßnahmen wie ein Handyverbot in der Schule eingesetzt werden. Halten Attacken an, könne die Polizei verständigt werden.

Quelle: Meppener Tagespost vom 20.03.2014

Text und Foto: C. Lerch

 

 


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