Beratungsparcours am WGM

Antworten auf Fragen nach Hilfsangeboten in ernsten Lagen haben die Achtklässler des Meppener Windthorst-Gymnasiums einen Vormittag lang von zahlreichen Experten verschiedener Vereine, Verbände, dem Kreis und der Polizei erhalten. Es zeigte sich: Im Emsland ist längst ein dichtes Beratungsnetz entstanden.
Zur Information von Schülern finden an vielen Schulen jährliche Beratungsparcours zur Vorbeugung von Notsituationen statt. In der kleinen Turnhalle des Windhorst-Gymnasiums wurden an fünf Stationen bis zu siebenköpfige Schülergruppen informiert. Nach je 15 Minuten wechselten die Achtklässler nach einem Pfiff die Station.
Das Thema „Suchtberatung“ wurde von der Caritas-Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation sowie der Fachambulanz Sucht Emsland des Diakonischen Werkes behandelt. Jede Beratung unterliege der Schweigepflicht. Abhängigkeiten könnten von sehr vielen Stoffen und Verhaltensweisen entstehen. Es gebe die Gelegenheit zu Therapien sowie Einzel- und Gruppengesprächen. Beim anschließenden „Fünf-Minuten-Alkohol-Quiz“ ging es beispielsweise um die Wirkung von Alkohol im Körper.
An der Station des Deutschen Kinderschutzbunds sowie der Psychologischen Beratungsstelle durfte „Glücksrad“ gespielt werden. Die Schüler erdrehten Fragen und Statements, zu denen sich diskutieren lässt oder Aufklärungsarbeit zu leisten ist, darunter Sexualität, Mobbing und Gefühle.
Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen mit Ansprechpartnern vom Diakonischen Werk sowie dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) arbeiten mit sexualpädagogischen Methoden. Auch hier standen Begriffe wie Freundschaft, Liebe und Partnerschaft im Mittelpunkt. Zu zahlreichen Broschüren sowie sprachlichen Darstellungen gesellten sich Pantomime, Puzzle und das Gesellschaftsspiel „Tabu“. Ziel ist es, den Schülern beizubringen, wie sie über Sexualität reden können.
Die Station zum Thema „Häusliche Gewalt“ wurde von Mitarbeitern des SkF Meppen-Emsland geleitet. Sie informierten die Schüler über unterschiedliche Formen von Gewalt. Hierzu zählten neben körperlichen oder sexuellen Grenzüberschreitungen auch Kontrollaktivitäten, ökonomische Zwänge und psychischer Druck. Ebenso wurden Videos gezeigt, die Fehl- und Wohlverhalten von Männern gegenüber Frauen veranschaulichten. Für Programme zum Schutz von Männern vor Gewalt und Hilfen zur Bewältigung von Leid gebe es hingegen oft „kein Geld“. Im Emsland befänden sich an verschiedenen Orten neben Frauen- auch Kinderschutzhäuser. Im Kern gehe es bei dieser Arbeit darum, Wertschätzung zu generieren.
Quelle: Meppener Tagespost vom 04. Apr. 2014
Text und Foto: J. Meiners