
Artikel aus der Lingener Tagespost vom 28.10.2021:
Forscherpreis für Meppener Schülerin
Ines Kleinehollenhorst kam die Idee zuihrer Facharbeit bei Netflix
Autor: Dominik Bögel
Schülerin Ines Kleinehollenhorst vom Windthorst-Gymnasium in Meppen hat für ihre Seminararbeit über die Klimaschädlichkeit von Palmöl den ersten Platz des Dr.-Hans-Riegel-Fachpreises erhalten. „Palmöl: Nützlich, aber nicht nachhaltig?“, lautet der Titel der Facharbeit von Ines Kleinehollenhorst. Die 17-jährige Schülerin des Windthorst-Gymnasiums in Meppen hat darin untersucht, wie sehr die Menschen über die klimaschädlichen Auswirkungen Bescheid wissen, die durch die Gewinnung von Palmöl entstehen. Und nicht nur ihre Lehrerin – die die Arbeit mit der Note eins plus bewertete – hat sie damit überzeugt.
So hat Kleinehollenhorst für ihre Arbeit den ersten Platz des Dr.-Hans-Riegel-Fachpreises erhalten. Dieser wird alljährlich von der Dr.-Hans-Riegel-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg an niedersächsische Schüler verliehen, die herausragende wissenschaftliche Arbeiten verfasst haben. Kleinehollenhorst selber war jedoch mehr als überrascht, dass die Wahl auf sie fiel. „Meine Lehrerin sagte zwar, ich solle meine Arbeit einreichen, aber als dann die Meldung kam, dass ich gewonnen hätte, konnte ich es gar nicht glauben.“
Zu ihrer Themenauswahl kam sie durch eine Netflix-Dokumentation. „Ich hatte mir im Vorfeld meiner Arbeit „Mein Leben auf unserem Planeten“ des britischen Naturforschers David Attenborough angesehen. Dort wurde auch die Palmölernte und deren negative Auswirkung auf die Natur thematisiert.“ So werde der Regenwald für die Gewinnung des äußerst billigen Pflanzenfettes systematisch gerodet, wie sie in ihrer Seminararbeit erläutert.
Weiterhin würden durch die Produktion von Palmöl große Mengen an Kohlenstoffdioxid freigesetzt, was langfristig zur Erderwärmung beitrage. Da stellte sich der Schülerin die Frage: „Sind diese Risiken auch allgemein geläufig, oder sehen die Leute Palmöl nur als harmloses exotisches Pflanzenextrakt?“
Junge Menschen = Klimaexperten?
Um dies herauszufinden, erstellte sie eine Online-Umfrage, an der 92 Personen teilnahmen. In dieser stellte sie Fragen wie „Achten Sie beim Kauf von Produkten darauf, ob diese Palmöl enthalten?“ oder „Welche Folgen des Palmölabbaus kennen Sie?“ Anschließend wertete sie die Antworten nach vier Altersgruppen aus.
Im Vorfeld der Untersuchung hatte sie eine Hypothese aufgestellt, die es zu überprüfen galt. „Ich ging von der Vermutung aus, dass jüngere Menschen mehr über die Palmöl-Problematik wissen.“ Doch entgegen der allgemeinen Vermutung, die sich hinsichtlich der primär jungen Teilnehmer der Klimademos der letzten Jahre ergeben mag, bewahrheitete sich diese These nicht ganz.
Denn nicht die Jüngsten der Gesellschaft sind laut Kleinehollenhorsts Studie am besten informiert, sondern die Altersklasse der 50 bis 67-Jährigen. „Damit hätte ich auch nicht gerechnet“, so die 17-Jährige. Im Fazit ihrer Arbeit stellte sie noch einmal heraus, was aus ihrer Sicht getan werden müsse, um die Problematik mit dem Palmöl zu lösen. „Produkte, die Palmöl enthalten, müssen viel besser gekennzeichnet werden, und wir alle müssen uns ein bewussteres Konsumverhalten angewöhnen.“