Abiturienten von 1963 treffen sich in Meppen auf ein Wiedersehen
50 Jahre nach ihrem Abitur haben einige ehemalige Schüler des Meppener Gymnasiums die Kreisstadt besucht.
1963 hieß das Windthorst-Gymnasium noch „Gymnasium für Jungen Meppen“. Gerd Unger, der extra aus Tübingen zum Abi-Treffen angereist war, erläutert: „Es gab damals nicht sehr viele, die Abitur machten. Die Rate lag bei sechs oder sieben Prozent.“ Tatsächlich war die 1963er Abiturientia mit 19 Schülern im Vergleich zu heutige dünn besetzt.
Und auch sonst hatte die Einrichtung Schule vor einem halben Jahrhundert eine andere Bedeutung: „Die Schule wurde autoritärer geführt, als es heute der Fall ist. Viele meiner Erinnerungen gehen in die Richtung, dass einige Schüler außerordentlich schlecht behandelt wurden“, sagt Unger. Nichtsdestotrotz sind die Erinnerungen an die Schulzeit überwiegend schöne, heißt es unter den Teilnehmern.
Organisiert hat das Treffen Professor Gerd Kothmann aus Osnabrück. „Man kann sagen, dass aus uns allen etwas geworden ist“, schmunzelt er. 1963 waren alle ausgelassen ihren Abschluss feiernd durch die Stadt gezogen waren. Kothmann: „Der Abi-Umzug startete an der Schule und ging durch die ganze Stadt. Wir zogen von Elternhaus zu Elternhaus, wo es Getränke und etwas zu Essen gab. Im Rathaus wurde ein Empfang für uns beim damaligen Bürgermeister Blanke, von uns allen nur ,Blanke Nölli‘ genannt, abgehalten.“
Zum goldenen Jubiläum waren zehn der 19 Schulabgänger und einige befreundete ehemalige Schüler anderer Jahrgänge in die Kreisstadt gekommen. Das Wiedertreffen in Meppen ist allerdings nicht das erste nach so langer Zeit. Kothmann: „Wir haben seit jeher eine starke Klassengemeinschaft und eine enge Verbundenheit gepflegt. Wir haben uns im Grunde alle fünf Jahre getroffen.“ Besonders gefreut haben sich die Jubilare in diesem Jahr, dass mit Hans Seel auch ein ehemaliger Lehrer dabei sein konnte. „Das war ein Lehrer, den wir alle gerne mochten“, beschreibt Unger. Das Treffen diene übrigens nicht nur dem Austausch gemeinsamer Erinnerungen, sondern auch der Begegnung mit der Stadt Meppen, denn die meisten Ehemaligen wohnen längst nicht mehr in der Kreisstadt. „Wir sehen die Nutzung der Innenstadt durch immer mehr Mammutgebäude sehr kritisch“, meint Kothmann. Gerd Unger fügt hinzu: „Ich bin nach langer Zeit mal wieder in Meppen, aber ich fühle mich hier nicht mehr heimisch. Es sieht alles ganz anders aus als früher.“
Quelle: Meppener Tagespost vom 19. Apr. 2013
Text und Foto (oben): F. Backs