Tolle WGM-Varieté-Aufführungen der „Generalprobe“ im Meppener Theater
Der Abiturjahrgang des Windthorst-Gymnasiums Meppen (WGM) hat mit drei rasanten Varieté-Shows an drei Abenden das begeisterte Publikum im ausverkauften Meppener Theater drei Stunden bestens unterhalten: mit einem bunten, kurzatmigen Spektakel, gespickt mit professionellen Musikdarbietungen, sehr viel Wortwitz und Situationskomik.
Unter dem Titel „Die Generalprobe“ stellten die angehenden Abiturienten ihr beeindruckendes Show-Talent unter Beweis. Da hat einfach alles gepasst. Bühnenbild, fantastische Choreografie, Artistik auf Manegenniveau und ein Feuerwerk an Running Gags.
Doch nun zum Konzept der Bühnenshow: „Die Generalprobe“ leiten ein schwuler Regisseur und ein tuntiger Choreograf (großartig Luca Gersmann und Amin Rahmani). Sie kommentieren die Darbietungen der Akteure mal so was von phlegmatisch, dann wieder völlig cholerisch, gestikulierend auf allen vieren oder auf den Rücken liegend mit den Beinen strampelnd.
Das Publikum ist total begeistert, die Akteure weniger, denn die geben wirklich alles, auch wenn schon mal eine völlig (gespielt) talentfreie Gesangsgruppe Töne in der schrägsten Art von sich gibt. Die Bühnenstars aller Couleur müssen sich dabei der Kritik dieser durchgeknallten, extravaganten Regie stellen, laufen aber gerade deshalb zu ungeahnter Höchstform auf.
Unter pumpenden Bässen aktueller Chartsknaller zeigen Tänzer beste Powerperformances, wagen sich aber auch an etwas klassischere Formen. Der Abi-Chor tritt in verschieden Rollen vors Auditorium, mal als klassischer, sehr artiger Festchor, gleich danach als Metal-Band.
„Dann muss es auch der Sportunterricht am WGM in sich haben“, befinden Flüsternde im Publikum bei Fechtduellen (Thorben Deters gegen Kevin Pelser), Seilakrobaten (Alina Jansen, Vera Bose), „Muskelprotze“, Fußballer, Dauerrenner und eine Rhönrad-Artistin (Janina Hermes, die auch musikalisch bei ihrem Soloauftritt am Flügel glänzt und mit „I See Fire“ für Gänsehautfeeling sorgt). Unmöglich, alle Showtalente hier namentlich zu nennen. Alle sind sie einfach nur großartig und haben sichtlich Spaß an ihrer Performance.
Und dann erst die Sketche, oft in Form von Klassenzimmerszenen. Da werden Schüler und Lehrer, die jeder kennt – etwa der Abschreiber, der Streber, der Coole, die Dumpfbacke (Schüler) oder bei den Lehrern die Seelsorgerin, die Depressive, die Stinkbombe, der Oberpädagoge, und für beide Parteien natürlich „das Arschloch“ – treffsicher parodiert. Das Publikum biegt sich vor Lachen, Töne wie beim Original von „Dinner for One“ sind vernehmbar.

… bis zum Abstecher in den Skiurlaub nach Österreich reichte die Themenpalette der Varieté-Show des Windthorst-Gymnasiums.
Oder das Abiturientendasein außerhalb des Klassenzimmers. Kesse Anmachszenen. Ein makabrer Jesus-Sketch: Der langmähnige und bärtige Hobbyautor Jesus bietet einem Verlagsmanager sein knackiges Manuskript an – Publikum kriegt sich gar nicht mehr ein. Oder das rasante Eierroulette – Publikum endgültig aus dem Häuschen. Dann die Sprach-Akrobatin „Rhabarberbarbara“ alias Anneliese Otten – Publikum mit offenen Mündern. Beim Finale „You Are The Music In Me“ gibt es stehende Ovationen für eine extravagante Topshow der WGM-Abiturienten.
„Diese Show hat den ganzen Jahrgang noch mehr zusammengeschweißt. Die Gefühle, die vor, während und nach der Show hochkommen, die sind einzigartig und werden wohl so schnell nicht wiederkommen. Einfach unfassbar, unglaublich, unbeschreiblich geil“, so der O-Ton eines Akteurs nach der Vorstellung hinter der Bühne. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Quelle: Meppener Tagespost vom 24. Febr. 2014
Text und Fotos: G. Mecklenborg