„Manchmal ist das Leben ein Gedicht…“

Mit diesen Worten endet das tragisch-komische Stück des niederländischen Autors Guus Kuijer, wobei das Leben der elfjährigen Polleke alles andere als ein Gedicht darstellt.
Für Polleke gibt es in den Niederlanden keine normalen Papas mehr. Sie glaubt, alle niederländischen Kinder haben einen „unnormalen Papa“. Aber ihr eigener UP ist im Moment nicht ihr einziges Problem. In Pollekes elfjährigem Leben läuft so einiges schief. Da zählt die Tatsache, dass ihre Eltern geschieden sind, schon gar nicht mehr. Denn ihr ist das Schlimmste überhaupt passiert: ihr Lehrer hat sich in ihre Mutter verliebt. „Kann man sich was Schrecklicheres vorstellen?“ Darüber hinaus hat sich Mimun, der liebste Junge auf der ganzen Welt, von ihr getrennt.
Pollekes Familienverhältnisse sind alles andere als geordnet. Sie wohnt zusammen mit ihrer allein erziehenden Mutter, die in einem partnerschaftlichen Verhältnis zu ihr steht und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn sie z. B. über Pollekes drogenabhängigen Vater, der neben ihr noch drei weitere Kinder von zwei verschiedenen Frauen hat, schimpft.
Trotz dieser widrigen Lebensumstände meistert Polleke ihren Alltag besser als manch anderes elfjähriges Mädchen, unterhält den Zuschauer durch ihre ungefärbte Sichtweise und regt im Zweifel dazu an, die Institution Familie und ihre heutigen Strukturen kurzweilig kritisch zu hinterfragen.